Ablauf der Ausbildung
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Ausbildungswegen: Die sogenannte Selbstausbildung, Fremdausbildung und Teilfremdausbildung. Der erfolgreiche Abschluss der Ausbildungsoptionen führt über eine praktische Prüfung. In manchen Fällen muss zusätzlich eine schriftliche Prüfung abgelegt werden.
Eine passende Ausbildungsstätte finden
Nicht jeder Hundetrainer kann automatisch auch einen Assistenzhund ausbilden. Es gibt eine zusätzliche Qualifizierung zum Assistenzhundetrainer, die als eine Art Spezialisierung im Bereich der Hundetrainer zu verstehen ist. Die Vielschichtigkeit dieser Ausbildung erfordert nicht nur Kenntnisse über Anatomie und Verhalten des Hundes, sondern auch pädagogisches und kommunikatives Gespür für den Umgang mit Menschen mit einem Handicap. Eine gute Ausbildungsstätte erkennen Sie demnach vor allem an der staatlich zertifizierten Ausbildung des Trainers. Und natürlich an Ihrem Bauchgefühl: Damit der Hund ganz speziell auf Ihre Bedürfnisse trainiert werden kann, müssen Sie möglicherweise über einige emotionale Momente in Ihrem Leben sprechen – dabei ist Vertrauen die Basis für eine gute Zusammenarbeit.
Auswahl eines geeigneten Welpen
In der Regel sucht die Ausbildungsstätte den Welpen aus, da je nach Einsatzgebiet auf bestimmte Kriterien zu achten ist. So muss beispielsweise ein Welpe, der ein Diabeteswarnhund werden soll, mit einer stark ausgeprägten Sensibilität geboren werden. Auch das Wesen des Welpen muss für den besonderen Beruf als Assistenzhund passen. Er sollte ausgeglichen, lernwillig, freundlich und durchsetzungsstark sein. Ein unkontrollierbarer Jagdtrieb oder ein aggressives Verhalten machen die Ausbildung zum Assistenzhund unmöglich. Manchmal spielt auch die Rasse eine besondere Rolle.
Grundsätzlich kann jede Hunderasse zu einem Assistenzhund ausgebildet werden, doch eignen sich einige Rassen eher als andere. Der Hund muss physisch in der Lage sein, Unterstützung leisten zu können. Je nach Einsatzbereich des Hundes sind eine gute körperliche Belastbarkeit und eine mittlere Größe daher oft Voraussetzung. Häufig gewählte Rassen sind Golden Retriever, Labrador, Collie, Australian Shepherds oder Pudel.
Die Ausbildung zum Assistenzhund
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Ausbildungswegen: Die sogenannte Fremdausbildung und die Selbstausbildung. Der erfolgreiche Abschluss der beider Ausbildungsoptionen führt über eine schriftliche und praktische Prüfung.
Selbstausbildung – Aktive Teilnahme am Assistenzhundetraining
Die Selbstausbildung eignet sich für Menschen mit Handicap, die fit genug sind, nicht nur einen Welpen zu erziehen, sondern auch den Hund mit liebevoller Konsequenz tagtäglich beim Assistenzhundetraining zu begleiten. Vor der Anschaffung eines Welpen sollten Sie unbedingt Kontakt mit Ihrer gewünschten Ausbildungsstätte aufnehmen. Bei der Selbstausbildung eines Welpen spricht man von ca. 2 Jahren Ausbildungszeit, da im Welpenalter vor allem die Sozialisierung im Vordergrund steht – wie bei einem „normalen“ Hund auch.
In manchen Fällen ist es auch möglich, seinen bereits vorhandenen Hund zum Assistenzhund ausbilden zu lassen. Auch hierbei berät Sie Ihr Assistenzhundetrainer. Die Ausbildungszeit kann sich in diesem Fall auf ca. 10 Monate verkürzen. Diese Form der Ausbildung ist mit geringeren Kosten, dafür aber mit einem höheren Zeitaufwand für den Hundehalter bzw. die Person mit Handicap verbunden.
Fremdausbildung – Sie erhalten einen fertig ausgebildeten Assistenzhund
Wie der Name schon sagt, absolviert der angehende Assistenzhund seine Ausbildung bei der Fremdausbildung nicht bei Ihnen, sondern beim Trainer selbst. Sie lernen den Hund trotzdem schon vorab kennen, damit Ihre speziellen Bedürfnisse bei der Ausbildung berücksichtigt werden können. Die Phase der Sozialisierung wird oft von Patenfamilien übernommen, bei denen der Welpe seine ersten 12 Lebensmonate verbringt. Bereits in diesem jungen Alter wird der Hund spielerisch an seine neuen Aufgaben herangeführt und vom Trainer betreut. Erst danach beginnt, wie bei der Selbstausbildung auch, die ca. einjährige intensive Phase der Ausbildung zum Assistenzhund. Diese Form der Ausbildung ist mit höheren Kosten, dafür aber mit einem geringeren Zeitaufwand für den Hundehalter bzw. die Person mit Handicap verbunden.
Teilfremdausbildung
Bei der dritten Ausbildungsform – der Teilfremdausbildung – kommt der Welpe im Alter vom 8 Wochen zum Hundetrainer und bleibt dort 10 Monate für die Grundausbildung. Die zukünftigen Besitzer besuchen den Hund regelmäßig. Nach einem Jahr zieht er dann zu seiner neuen Familie. Mit dieser Ausbildungsform wird versucht, Ruhe auf den Welpen zu übertragen, damit er keine möglichen Ängste vom Menschen übernimmt und somit an seiner neuen Hauptaufgabe gehindert wird.
Bei allen Ausbildungsformen werden Sie und der Hund auch nach der Ausbildung noch von Ihrem Trainer betreut und auf Wunsch immer wieder nachgeschult. So haben Sie ein Leben lang einen verlässlichen Partner an Ihrer Seite – auf vier und zwei Beinen.